Rosensträucher mit dem Florianturm im Hintergrund

Westfalenpark Dortmund

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Stefanie Kleemann

Highlight am Zentralplatz: Prächtiges Blütenbild mit Sommerblumen

Wer die Seilbahn im Westfalenpark wählt und mit einer Gondel über den Zentralplatz fährt, sieht das große Blütenbild schon von weitem. Beetpflanzen in Weiß, Rot und Grün leuchten darin um die Wette. Simone Voß, Gärtnerin im Westfalenpark, hat diese Blütenpracht geplant und gepflanzt. Von einem Besuch an ihrem Arbeitsplatz berichtet Therese Backhaus-Cysyk.

In diesem Jahr hat sich Simone Voß für den sommerlichen Blütenteppich ein schönes Blumenmuster ausgedacht. Damit es im Mai gepflanzt werden kann, muss sie vorher einen exakten Plan zeichnen. "Neben den genauen Abmessungen, die im entsprechenden Maßstab auf die Beete übertragen werden, errechne ich die Flächen und bestimme die Anzahl der jeweiligen Pflanzenarten und -sorten, die wir brauchen", erzählt die Zierpflanzengärtnerin.

Bei der Auswahl der Beetpflanzen ist es besonders wichtig, auf das Blühverhalten der Sorten zu achten. "Wir können nur Sorten verwenden, die bis zum Oktober fleißig durchblühen und nicht ausgeputzt werden müssen", erklärt sie, damit der Besucher stets ein perfektes Blütenbild bewundern kann. Diesmal hat sie sich in Absprache mit der gärtnerischen Leitung des Parks für Eisbegonien (Begonia semperflorens) in drei Farben, den Zauberschnee (Euphorbia hypericifolia) mit seinen leuchtend weißen und grazilen Blüten und für die Trendpflanze Alternanthera entschieden. Schon direkt nach der Pflanzung, die sich über den gesamten Hang vor dem Restaurant "An den Wasserbecken" erstreckt, ist das Gesamtbild gut zu erkennen. Wenn die Beetpflanzen nun kräftig wachsen und blühen, wird in wenigen Wochen ein dichter Blütenteppich die Besucher erfreuen.

Insgesamt hat Simone Voß mit Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen rund 19.000 Beet- und Balkonpflanzen in Beete, Ampeln und Kübel gepflanzt. Auch die Unterpflanzung der großen Kübelpflanzen wie Palmen, Oleander und Co. gehören zu ihrem Aufgabenbereich.
Seit 1992 ist Simone Voß, die ihre Ausbildung zur Zierpflanzengärtnerin bei der Stadtgärtnerei in Dortmund absolvierte, für den Bereich rund um den Zentralplatz im Westfalenpark verantwortlich. "Die Arbeit macht mir sehr viel Freude und ist sehr abwechslungsreich", erzählt sie, während sie auf zwei Beete zusteuert, die sie erst vor kurzem neu gestaltet und angelegt hat. In der Nähe der Wasserbecken gelegen wurde die Erde in den Beeten mit Schotter aufgearbeitet, um sie dann mit trockenheitsresistenten Stauden zu bepflanzen. "Wir haben hier dauerhaft sonnige Beete, die im vergangenen Sommer bei der Trockenheit viel Arbeit der Bewässerung erforderten", erklärt sie den Wunsch nach Umgestaltung.
Der Besucher kann sich nun an Stauden wie beispielsweise dem Natternkopf (Echium), der Binsenlilie (Sisyrinchium), dem Silberblatt-Salbei (Salvia argentea), dem Palmlilienblättrigen Mannstreu (Eryngium yuccifolium) oder dem Heiligenkraut (Santolina) erfreuen. Größere Palmlilien (Yucca) gab es schon immer hier im Beet.
Einen besonderen Charme erzielte Simone Voß mit einigen verrosteten Dekorationselementen, die sie gekonnt in den Beeten platzierte. Ein echter "Hingucker" ist der große verrostete Hirschkäfer, der fast anmutig am Baum lehnt.

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Im Iris-Garten bestaunen die Besucher/-innen auch Pfingstrosen (Paeonia) und Zwiebelblüher wie Steppenkerzen (Eremurus). 14 Bilder
Im Iris-Garten bestaunen die Besucher/-innen auch Pfingstrosen (Paeonia) und Zwiebelblüher wie Steppenkerzen (Eremurus). Viele Gehölze sind hier exakt in Form geschnitten.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Backhaus-Cysyk

Besuch im Irisgarten

Zu ihrem Aufgabenbereich gehört auch der Irisgarten, von dem aus der Besucher den Florianturm sieht, der von der Aussichtsplattform auf 143 m Höhe einen freien Blick auf den Park und die Stadt bietet. Besonders im Mai erlebt der Besucher das Blütenfeuerwerk der Bartiris, auch Schwertlilie genannt, die eingebettet in der Kombination mit Stauden wie beispielsweise Steppenkerzen (Eremurus), Lilien, Lavendel, Pfingstrosen (Paeonia) und vielen Formgehölzen wachsen. Die krautigen Pflanzen mit ihren ausdauernden Rhizomen bieten ein großartiges Spektrum an Blütenfarben. Ihre Palette reicht von Weiß über Gelb, Orange und Rot bis hin zu vielen Violett- und Blautönen. "Die Iris liebt einen trockenen, sonnigen Standort", erklärt Simone Voß. "Ihre Rhizome sollten nach drei bis vier Jahren aufgenommen und verjüngt werden – auch wenn hier im Irisgarten Sorten stehen, die teilweise seit 20 Jahre blühen -, denn dann lässt in der Regel ihre Blühwilligkeit nach." Das ist auch eine der Aufgaben der Zierpflanzengärtnerin im Irisgarten. "Nach der Blüte im August nehme ich Rhizome aus der Erde, schaffe freie Flächen, die nach der Bearbeitung wieder mit neuen Sorten bepflanzt werden", erklärt Simone Voß, der Sortenvielfalt sehr am Herzen liegt.

Auf einen vielbeachteten und häufig von Besucherinnen und Besuchern fotografierten kleinen "Hochgebirgswald" in einem großen Betongefäß macht Simone Voß aufmerksam. Eine Gruppe von Fichten wächst in einer Miniaturlandschaft. "Bonsais sind mein Hobby", erzählt die engagierte Gärtnerin und erklärt auf Nachfrage gern, was man beim Formschnitt beachten sollte.

In Form gebracht

Wer nach einem Besuch des Westfalenparks Gefallen an exakt formierten Gehölzen gefunden hat und sich im eigenen Garten oder auf der Terrasse im Formschnitt einmal selbst probieren möchte, startet am besten mit einer Eibe. Schnittfehler gleicht sie durch ihr Wuchsverhalten rasch aus. Sinnvoll ist es, mit schlichten Formen wie Kegel, Ei oder Kugel zu beginnen. Neben einer guten Schere gehören aber besonders am Anfang Geduld und Mut dazu. Mit Zollstock und Stäben lässt sich die gewünschte Größe vorgeben oder man fertigt selbst eine Schablone aus Sperrholz. Für die Gestaltung geometrischer Formen eignet sich Maschendraht.